Ute Lemper
Ute Lemper sings Kurt Weill
DVD 5.1 DD 154 min.
  Marie Galante
Die Dreigroschenoper
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Happy End
One Touch of Venus
Das Berliner Requiem
Lady in the Dark
Lost in the Stars
Knickerbocker Holiday
The Firebrand of Florence
Ute Lemper Sings Kurt Weill, Vol. 1.
Polydor 820 760-2
Decca 425 204-2.
RIAS Berlin Kammerensemble
John Mauceri, conductor
Kai Rautenberg, piano.
1.Fennimores Lied
2.Casars Tod
3.Die Moritat Von Mackie Messer
4.Salomon - Song
5.Die Ballade Von Der Sexuallen Horigkeit
6.Zu Potsdam Unter Den Eichen
7.Nannas Lied
8.Lied Des Lotterieagenten
9.Alabama-Song
10.Denn Wie Man Sich Bettet
11.Je ne t'aime pas
12.I'm A Stranger Here Myself
13.Westwind
14. Speak Low
Ute Lemper Sings Kurt Weill, Vol. 2.
Decca / London 436 417-2.
RIAS Sinfonietta Berlin
John Mauceri, cond.
Happy End
1. Bilbao Song
2. Surabaya Johnny
3. Was Die Herren Matrosen Sagen
4. Der Song Von Mandelay
5. Das Lied Vom Branntweinhändler
Marie Galante
6. Youkali Tango
7. Les Filles De Bordeaux
8. Le Train Du Ciel
9. Le Grand Lustucru
10. Le Roi d'Aquitaine
11. J'attends Un Navire
Lady in the Dark
12. One Life To Live
13. A Saga Of Jenny
14. My Ship
Ute Lemper Sings Kurt Weill
MILAN CH341
Jurgen Knieper piano Der Silbersee
Die Dreigroschenoper
Das Berliner Requiem
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
One Touch of Venus
Songs
Ute Lemper Sings Kurt Weill
LP Bayer Records 30018
Bayer Records 883017
Jurgen Knieper piano  
Decca 430 168-2 Jeffrey Cohen, Peter Haage, Manfred Jungwirth,
Ute Lemper, Thomas Mohr
John Mauceri (cond.)
The Seven Deadly Sins
Mahagonny Songspiel
Decca 430 075-2 Rene Kollo, Helga Dernesch,
Ute Lemper, Susanne Tremper
John Mauceri (cond.)
Die Dreigroschenoper
Punishing Kiss
DECCA 466 473-2
  Tango Ballad
But One Day   September Song
Speak Low


FENNIMORE'S LIED
SALOMON-SONG
NANNAS LIED
CÄSARS TOD
DIE BALLADE VON DER SEXUELLEN HÖRIGKEIT
LIED DES LOTTERIEAGENTEN
DIE MORITAT VON MACKIE MESSER
(aka Mack the Knife)
DENN WIE MAN SICH BETTET

FENNIMORE'S LIED
(Kaiser/Weill)

Ich bin eine arme Verwandte
und gehöre zu andern dazu.
Ach, wenn sich doch keiner um mich kümmern wollte!
Doch das tuen Onkel und Tante,
und nichts freut sie, was ich auch tu'.
Das ist kein Leben, das ist nur verdruß,
den man, was soll denn werden, ertragen muß.

Ich hab' einen Koffer voll Habe,
den schleppe ich überall hin.
Ach, wenn ich mich doch seiner entledigen könnte!
Weil ich mir die Finger wund schabe
und auch nicht die Kräftigste bin.

Und nirgends will man mich behalten,
weil ich nirgends gern geseh'n bin.
Am liebsten möchte ich einfach weglaufen
und mein bißchen Dasein verwalten
nach meinem eigenen Sinn!
Denn das ist kein Leben, das ist nur Verdruß,
den man, was soll denn werden, ertragen muß.

Manchmal könnt' ich das träumen,
ich wäre gar nicht verwandt.
Und keiner dürfte mich holen und schicken,
ich müßte mich nicht mehr ducken und bücken -
ich drückte dem Nächsten freudig die Hand,
ich bin ja nicht mit ihm verwandt.
Ach, das wär ein Leben, das wär ein Genuß,
wenn man vergessen könnte, daß man verwandt sein muß.

-------------------------------------------------------------------------

CÄSARS TOD
(Kaiser/Weill)

Rom war eine Stadt, und alle Römer
hatten in den Adern heißes Blut.
Als sie Cäsar einst tyrannisch reizte,
kochte es sofort in Siedeglut.

Nicht die Warnung konnte Cäsar hindern:
"Hüte vor des Märzes Iden dich!"
Er verfolgte seine frechen Ziele
und sah schon als Herrn der Römer sich.

Immer schlimmer schlug ihn die Verblendung,
nur sein Wort galt noch im Capitol.
Und den weisen Rat der Senatoren
schmähte er gemein und höhnisch Kohl.

Da kam stolzes Römerblut ins Wallen.
Selbst der Freund bleibt keinem Cäsar treu,
wenn ihn dieser nur für seine Zwecke
kalt mißbraucht und sagt es ohne Scheu.

Heimlich trafen nachts sich die Verschwörer
und beredeten voll Eifer sich.
Und genau am Tag der Märzesiden
gab ihm Brutus den verdienten Stich.

Cäsar sank von seinem Sitz und stierte
seinen Mörder an, als ob’s nicht wahr.
"Et tu, Brute" — rief er auf lateinisch,
wie es dort die Landessprache war.

Lasse keiner sich vom Wahn verführen,
daß er mehr als jeder and’re gelt:
Cäsar wollte mit dem Schwert regieren
und ein Messer hat ihn selbst gefällt.

----------------------------------------------------------------------------

DIE MORITAT VON MACKIE MESSER
(Brecht/Weill)

Und der Haifisch, der hat Zähne
Und der trägt er im Gesicht
Und Macheath, der hat ein Messer
Doch das Messer sieht man nicht.

An ‘nem schönen blauen Sonntag
Liegt ein toter Mann am Strand
Und ein Mensch geht um die Ecke
Den man Mackie Messer nennt.

Und Schmul Meier bleibt verschwunden
Wie so mancher reiche Mann
Und sein Geld hat Mackie Messer
Dem man nichts beweisen kann.

Jenny Towler ward gefunden
Mit ‘nem Messer in der Brust
Und am Kai geht Mackie Messer
Der von allem nichts gewußt.

Und das große Feuer in Soho
Sieben Kinder und ein Greis —
In der Menge Mackie Messer, den
Man nicht fragt und der nichts weiß.

Und die minderjährige Witwe
Derer Namen jeder weiß
Wachte auf und war geschändet —
Mackie, welches war dein Presis?

Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht
Und man sieht die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.

--------------------------------------------------------

SALOMON-SONG
(Brecht/Weill)

Ihr saht den weisen Salomon
Ihr wißt, was aus ihm wurd’!
Dem Mann war alles sonnenklar.
Er verfluchte die Stunde seiner Geburt
Und sah, daß alles eitel war.
Wie groß und weis war Salomon!
Und seht, da war es noch nicht Nacht,
Da sah die Welt die Folgen schon:
Die Weisheit hatte ihn so weit gebracht —
Beneidenswert, wer frei davon!

Ihr saht die schöne Kleopatra
Ihr wißt, was aus ihr wurd’!
Zwei Kaiser fielen ihr zum Raub.
Da hat sie sich zu Tode gehurt
Und welkte hin und wurde Staub.
Wie groß und schön war Babylon!
Und seht, da war es noch nicht Nacht
Da sah die Welt die Folgen schon:
Die Schönheit hatte sie so weit gebracht —
Beneidenswert, wer frei davon!

Ihr saht den kühnen Cäsar dann
Ihr wißt, was aus ihm wurd’!
Er saß wie ‘n Gott auf ‘nem Altar
Und wurde ermordet, wie ihr erfuhrt
Und zwar, als er am größten war.
Wie schrie der laut: "Auch du, mein Sohn!"
Und seht, da war es noch nicht Nacht
Da sah die Welt die Folgen schon:
Die Kühnheit hatte ihn so weit gebracht —
Beneidenswert, wer frei davon!

Und jetzt sehr ihr Macheath und mich
Gott weiß, was aus uns wird!
So groß war unsre Leidenschaft
Wo haben wir uns hin verirrt
Daß man ihn jetzt zum Galgen schafft.
Da seht ihr unsere Sünde Lohn.
Und seht, da ist es noch nicht Nacht
Da sieht die Welt die Folgen schon:
Die Leidenschaft hat uns so weit gebracht —
Beneidenswert, wer frei davon!

-------------------------------------------------------

DIE BALLADE VON DER SEXUELLEN HÖRIGKEIT
(Brecht/Weill)

Da ist nun einer schon der Satan selber
Der Metzger: er! und alle andern: Kälber!
Der frechste Hund! Der schlimmste Hurentreiber!
Wer kocht ihn ab, der alle abkocht? Weiber!
Das fragt nicht, ob er will — er ist bereit.
Das ist die sexuelle Hörigkeit.
Der glaubt nicht an die Bibel, nicht ans BGB.
Er meint, er ist der größte Egoist.
Weiß, daß wer’n Weib sieht, schon verschoben ist.
Und läßt kein Weib in seine Näh:
Er soll den Tag nicht vor dem Abend loben
Denn bevor es Nacht wird, liegt er wieder droben.

So mancher Mann sah manchen Mann verrecken
Ein großer Geist blieb in ‘ner Hure stecken!
Und die’s mit ansahn, was sie sich auch schwuren —
Als sie verreckten, wer brgrub sie? Huren!
Das fragt nicht, ob er will — er ist bereit.
Das ist die sexuelle Hörigkeit.
Der hält sich an die Bibel! Der ans BGB!
Er ist ein Christ und der ein Anarchist!
Am Mittag zwingt man sich, daß man nicht Sellerie frißt.
Nachmittags weiht man sich noch ‘ner Idee.
Am Abend sagt man: Mit mir geht’s nach oben.
Doch bevor es Nacht wird, liegt man wieder droben.

Da steht nun einer fast schon unterm Galgen
Der Kalk ist schon gekauft, ihn einzukalken.
Sein Leben hängt an einem brüch’gen Fädchen.
Und was hat er im Kopf, der Bursche? Mädchen!
Schon unterm Galgen, ist er noch bereit.
Das ist die sexuelle Hörigkeit.
Er ist schon sowieso verkauft mit Haut und Haar.
Bei ihr hat er den Judaslohn gesehn.
Und er beginnt nun zu verstehn
Daß ihm das Weibes Loch das Grabloch war.
Und er mag wüten gegen sich und toben —
Doch bevor es Nacht wird, liegt er wieder droben.

--------------------------------------------------------------

NANNAS LIED
(Brecht/Weill)

Meine Herren, mit siebzehn Jahren
Kam ich auf den Liebesmarkt
Und ich habe viel erfahren.
Böses gab es viel
Doch das war das Spiel
Aber manches hab’ ich doch verargt.
(Schließlich bin ich ja auch ein Mensch.)

Gott sei Dank geht alles schnell vorüber
Auch die Liebe und der Kummer sogar.
Wo sind die Tränen von gestern abend?
Wo ist die Schnee vom vergangenen Jahr?

Freilich geht man mit den Jahren
Leichter auf den Liebesmarkt
Und umarmt sie dort in Scharen.
Aber das Gefühl
Wird erstaunlich kühl
Wenn man damit allzuwenig kargt.
(Schließlich geht ja jeder Vorrat zu Ende.)

Gott sei dank geht alles schnell vorüber, usw.

Und auch wenn man gut das Handeln
Lernte auf der Liebesmess’:
Lust in Kleingeld zu verwandeln
Ist doch niemals leicht.
Nun, es wird erreicht.
Doch man wird auch älter unterdes.
(Schließlich bleibt man ja nicht immer siebzehn.)

Gott sei dank geht alles schnell vorüber, usw.

---------------------------------------------------------------

LIED DES LOTTERIEAGENTEN
(Kaiser/Weill)

Was zahlen sie für einen Rat,
wie man sein Geld anlegt mit Nutzen?

Hast du Geld, lass’ es nicht bei dir im Sack.
Geh’ zu den Menschen und säe es aus.
Das ist ein Acker, der düngt sich mit Blut,
da wächst etwas, da kommt etwas heraus.
Das produziert die Krone des Gewinns:
Zins und Zinsenszins.

Zuerst kommt das und dann kommt nichts danach.
Für dich schließt sich des Lebens Bilderbuch.
Du schlägst nur pünktlich den Kalendar auf
und liest Termine und du liest genug.
Das kalkuliert die Krone des Gewinns:
Zins und Zinsenszins.

Trägst du ein Herz von Fleisch, erhärte es zu Stein
und wund’re dich nicht, wenn es nicht gleich gelingt.
Sei einmal hart vor einer großer Not,
bald siehst du zu, wenn wer ins Wasser springt.
Das garantiert die Krone des Gewinns:
Zins und Zinsenszins.

Bau’ einen Turm von Quadern um dich,
du hörst nicht, wie sie draußen kläglich schrein.
Sei blind — sei taub, erlass keine Schuld,
du büßt ja Geld und Geldes Nutzen ein.
Verleugne nie die Krone des Gewinns:
Zins und Zinsenszins.

Darum lerne, wie man’s macht,
daß einem Zinsenszins und Zinsensfreude lacht.

Sie sind jetzt ein reicher Mensch...
Sie haben viel Geld auf Ihrem Konto...
Sie sind ein Millionär...
Dann können Sie machen, was Sie wollen...

-----------------------------------------------------------------

DENN WIE MAN SICH BETTET
(Brecht/Weill)

Meine Herren, meine Mutter prägte
Auf mich einst ein schlimmes Wort:
Ich würde enden im Schauhaus
Oder an einem noch schlimmern Ort.
Ja, so ein Wort, das ist leicht gesagt,
Aber ich sage euch: Daraus wird nichts!
Das könnt ihr nicht machen mit mir!
Was aus mir noch wird, das werdet ihr schon sehen!
Ein Mensch ist kein Tier!

Denn wie man sich bettet, so liegt man
Es deckt einen da keiner zu
Und wenn einer tritt, dann bin ich es
Und wird einer getreten, dann bist’s du.

Meine Herren, mein Freund, der sagte
Mir damals ins Gesicht:
"Das Größte auf Erden ist Liebe"
Und "An morgen denkt man da nicht."
Ja, Liebe, das ist leicht gesagt:
Aber wenn man täglich älter wird
Da wird nicht nach Liebe gefragt
Da muß man seine kurze Zeit benützen
Ein Mensch ist kein Tier!
Denn wie man sich bettet, so liegt man, usw.