Aus meiner Welt
Erwin Geschonneck spricht und singt
LP LITERA 8 65 286

Leser, Gesang: Erwin Geschonneck
Akkordeon: Norbert Lange; Violine: Otto Karl Beck
Dramaturgische Mitarbeit: Günther Agde, Jürgen Schmidt
Tonregie: Karl Hans Rockstedt
Seite 1

Die Ballade vom Förster und der schonen Gräfin
(aus: Herr Puntila und sein Knecht Matti) von Bertolt Brecht, Musik: Paul Dessau
aufgenommen 1981

Die Besteigung des Hatelmaberges
(aus: Herr Puntila und sein Knecht Matti) von Bertolt Brecht
Puntila: Erwin Geschonneck
Regie: Jürgen Schmidt
aufgenommen 1981

Wie Gottlieb Grambauer den Pastor in Verlegenheit brachte
(aus: Die Gerechten von Kummerow) von Ehm Welk
Regie: Theodor Popp
aufgenommen 1966

Das Lied von der Aussichtslosigkeit menschlichen Strebens
(aus: Die Dreigroschenoper) von Bertolt Brecht, Musik: Kurt Weill
aufgenommen 1981

Kabale und Liebe, 1. Aufzug, 6. Auftritt
von Friedrich Schiller
Präsident: Erwin Geschonneck
Ferdinand: Horst Drinda
Regie: Erich Alexander Winds
aufgenommen 1962
Seite 2

Bericht vom Untergang des KZ-Schiffes „Cap Arkona“
von Erwin Geschonneck
aufgenommen 1979

Ein älterer, aber leicht besoffener Herr
von Kurt Tucholsky
Regie: Jürgen Schmidt
aufgenommen 1981

Das Lied vom Heidegrab
Folklore, Satz: Improvisation
aufgenommen 1981

Das Magyarenschloß
Folklore, Satz: Improvisation
aufgenommen 1981
Covertext:
Erwin Geschonneck
geboren am 27. 12. 1906 in Bartenstein, Kreis Friedland, als fünftes Kind eines Flickschusters.

1908 Übersiedlung der Familie nach Berlin, Ackerstr. 6-7
Besuch der Volksschule am Koppenplatz.
Keine Berufsausbildung, Gelegenheits- und Hilfsarbeiter; u. a. Kassenbote, Bauhilfsarbeiter, Hausdiener, Hilfsfahrstuhlführer, Arbeitslosigkeit.
Aktives Mitglied des Arbeitersportvereins „Fichte“, Sparte Faltboot.

1929 Eintritt in die KPD.
Marxistische Kurse an der MASCH.
Mitwirkung in Arbeiterchören und Agit-Prop-Gruppen der KPD und der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH).

1932 Mitwirkung an der Uraufführun von Johannes R. Bechers Versepos „Der große Plan und seine Feinde“.
Statist im ersten deutschen proletarischen Spielfilm „Kuhle Wampe“ (Regie: Slatan Dudow).

1933 Emigration mit einer Gruppe gleichgesinnter Schauspieler in das deutschsprachige Gebiet Polens.

1934 Ab Mai in Prag. Ruf durch Gustav von Wangenheim an ein zu gründendes deutschsprachiges Theater in Moskau.

1935 Mitwirkung in der Schlußszene von „Florisdorf“ (Friedrich Wolf), Aufführung zum ersten Jahrestag des Wiener Volksaufstandes (Gedenkveranstaltung der Komintern). Engagement an das Gebietstheater Deutscher Kollektivisten in Dnjepopetrowsk, später in Odessa. Mitwirkung in Inszenierungen verschiedener Theaterstücke und Revuen.

1937 Rückkehr nach Prag. Mitwirkender, dann Leiter der antifaschistischen. Freien Deutschen Spielgemeinschaft. Hauptrolle in der Satire „Der Rattenfänger von Schilda“ von Albin Stübs. Rolle des Pedro in der Prager Erstaufführung von Brechts „Die Gewehre der Frau Carrar“.

1939 Bei Fluchtversuch aus der CSR nach Polen in Ostrava von der Gestapo verhaftet.
Polizeipräsidium Berlin. KZ Sachsenhausen.

1940 KZ Dachau, Blockältester im sogenannten Pfaffenblock. Inszenierung und Mitwirkung an Häftlingsaufführungen.

1944 KZ Neuengamme.
Evakuierung des Lagers auf Befehl Himmlers auf das ehemalige KdF-Schiff „Cap Arkona“ und das Passagierschiff „Thielbeck“, Am 3. Mai versenkten britische Flugzeuge die in der Lübecker Bucht vor Anker liegenden und für Truppentransporter gehaltenen Schiffe. Mehr als 7000 Häftlinge aus 24 Nationen fanden den Tod, nur etwa 200 konnten sich retten.

1945/46 Aufbau der VVN-Organisation in Hamburg.

1946 Engagement als Schauspieler an den Hamburger Kammerspielen (Leitung Ida Ehre); zahlreiche Rollen, u, a. Hauptrolle in Sternheims „Bürger Schippel“, Kabarettdirektor in der Uraufführung von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ Mitwirkung an Hörspielproduktionen und an Filmen (u. a. in jenen Tagen“, Regie Helmut Käutner, „Hafenmelodie“, Regie: Hans Müller)

1949 Engagement am Berliner Ensemble; zahlreiche profilierte Rollen, u. a. Matti in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ (Regie: Erich Engel/Bertolt Brecht); Feldprediger in „Mutter Courage und ihre Kinder“ (Regie Bertolt Brecht); Titelrolle in „Don Juan“ (Regie: Benno Besson); Großbauer Grossmann in Strittmatters „Katzgraben“ (Regie: Bertolt Brecht).
Erste Filmrolle bei der DEFA: Motes in „Der Biberpelz“, (Regie: Erich Engel).

Seit 1956 fast ausschließlich für Film und Fernsehen tätig, daneben auch Hörspiel- und Schallplattenproduktionen. Erwin Geschonneck profiliert sich zu einem der populärsten Charakterdarsteller in Film und Fernsehen der DDR, Hauptdarsteller in „Sonnensucher“ (1958, Regie: Konrad Wolf); „Gewissen in Aufruhr“ (1961, Regie Günther Reisch/Hans-Joachim Kasprzik); „Nackt unter Wölfen“ (1963, Regie: Frank Beyer); „Karbid und Sauerampfer“ (1964, Regie: Frank Beyer); ,Asta, mein Engelchen“ (1981, Regie: Roland Oehme); und viele andere Rollen.
Umfangreiche gesellschaftliche Arbeit, so im Kampf um die Befreiung des westdeutschen Antifaschisten Emil Bechtle; im Präsidium des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR; in Jurys internationaler Filmfestspiele.

1969 Wahl zum Ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste der DDR, Sektion Darstellende Kunst.
Zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehrere Nationalpreise